Die Mühen der Ebene

30 Jahre Wiedervereinigung – Zur Annäherung zweier ungleicher Hälften



Von Peter Frömmig
Der Jubel nach dem Fall der Mauer verhallte schon bald. „Die Mühen der Gebirge liegen hinter uns, vor uns liegen die Mühen der Ebene“: Es sind die letzten Zeilen eines Gedichts von Bertolt Brecht, entstanden 1949, im Gründungsjahr der beiden getrennten deutschen Staaten. Diese Worte, oft zitiert, gelten auch heute noch. Einiges wurde schon erreicht, seit die Mauer gefallen ist, aber immer noch gibt es viel Trennendes zwischen den Menschen in Ost und West. Zu unterschiedlich hatten sich die beiden Hälften des Landes über Jahrzehnte entwickelt. Die Grenze zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Deutschen Demokratischen Republik wurde Teil des Eisernen Vorhangs, zu einer Nahtstelle des Kalten Krieges, an der sich die sogenannten Blöcke von Ost und West gegenseitig in Schach hielten.
Während die BRD sich durch Förderung der Amerikaner zu einer stabilen Demokratie entwickelte, zementierte sich die DDR unter dem Druck Moskaus zu einer Diktatur. Vom Wirtschaftswunder und Wohlstand im Goldenen Westen konnten die DDR-Bürger nur träumen. Der Lebensstandard in der BRD, wie er verlockend über das Westfernsehen sich zeigte, verführte viele DDR-Bürger zur Flucht, wenn sie es nicht mit zumeist wenig aussichtsreichen Ausreiseanträgen versuchten. Die wachsende Zahl an Flüchtlingen steigerte die Spannungen und führte 1961 zum Irrsinn des Mauerbaus, den die östliche Seite als Notwehr, offiziell als „antifaschistischen Schutzwall“ verstand.
Der entscheidende Schub zum Fall der Berliner Mauer kam aus dem Osten, geschah an jenem denkwürdigen 9. November 1989. Der Druck, unter dem die Bevölkerung durch Unterdrückung und Überwachung stand, war übergroß. Am Montag, den 9. Oktober 1989 demonstrierten in den Straßen von Leipzig siebzigtausend Menschen friedlich für mehr Freiheit und Demokratie, bewusst sich einer Gefahr für Leib und Leben aussetzend. Die Waffen waren im Anschlag, alles stand auf Messers Schneide. Aber die Menschen harrten in ihrem gewaltlosen Widerstand aus, bis die Waffen niedergelegt wurden. Das SED-Regime kapitulierte schließlich auch, weil Gorbatschow mit seiner Glasnost-Bewegung nicht mehr auf Konfrontationskurs aus war, Öffnung suchte und auf ein Eingreifen seines Militärs verzichtete. So hatte erstmals in der Geschichte eine friedliche Revolution Erfolg. Aus dem trotzigen „Wir sind das Volk“, das die Leipziger skandierten, wurde nach dem Mauerfall in Berlin das euphorische „Wir sind ein Volk!“. Die Zeit war reif dafür. Am 3. Oktober 1990 kam es zur Vereinigung beider deutschen Staaten unter dem Grundgesetz der BRD. Ein Jahr später wurde dieses Datum zum Nationalfeiertag, zum „Tag der Deutschen Einheit“ erklärt.
Die 1990 mit dem Staatsvertrag beschlossene deutsche Einheit befindet sich auch weiterhin in einem Prozess der Erfüllung, die beide Seiten gleichermaßen zufrieden stellt, Ungleichheit bleibt ein Thema. Nach der epochalen Zäsur ist immer noch nicht ganz zusammen gewachsen, was zusammengehört, wie es Willi Brandt einst beschwörend nannte. Zu tiefgreifend sind die Unterschiede gewesen. Erst als der Alltag wieder einkehrte, wurde deutlich, wie fremd sich in den vier Jahrzehnten der Teilung die Menschen auf beiden Seiten des Eisernen Vorhangs, getrennt durch den „Todesstreifen“, geworden waren. „Auferstanden aus Ruinen“, wie es in ihrer Hymne lautete, war die Deutsche Demokratische Republik nahtlos von der NS-Diktatur in eine Diktatur stalinistischer Prägung übergegangen. Gepaart mit preußischer Gründlichkeit entstand ein Überwachungsapparat, ein perfides Bespitzelungssystem, in dem keiner mehr dem andern trauen konnte, mit dem die Stasi allen andern kommunistischen Diktaturen den Rang ablief.
Dem gemeinsamen Freudenfest nach der Öffnung der Grenzen war die baldige Ernüchterung gefolgt, Jubel verflog mit dem Schock des Erwachens in ungewohnter, ungesicherter Freiheit. Die Mühlen der Politik begannen zu mahlen. Nach Helmut Kohls Versprechen vom Aufblühen der Landschaften im Osten, setzten zunächst einmal Abwicklungen ehemaliger Produktionstätten der DDR ein. Während im Osten die allzu eilfertige Übernahme und Vereinnahmung beklagt wurde, fanden im Westen die immensen Einheitskosten Missbilligung. Die Lage erkennend schrieb Günter Grass in seinem Roman "Ein weites Feld": „Alles, sogar die Hoffnung ersoff in Zahlen". Doch seine Auffassung, die DDR sei „eine kommode Diktatur“ gewesen, war eine schlichte Beschönigung. Die Jungen wanderten nach und nach in den Westen ab, wo sich bessere Zukunftschancen boten, die Alten blieben enttäuscht, zerknirscht und resigniert zurück. Folge der Abwanderung ist, dass heute im Osten Deutschlands ganze Landstriche entvölkert sind und danieder liegen, Orte und Landstriche nahezu fast ausgestorben sind.
Nach der Deutschen Einheit bekamen die Rechtsradikalen einen Auftrieb, der sich bald sowohl in Stimmengewinnen bei Wahlen als auch durch Angriffe auf jüdische Einrichtungen zeigte. Nachdem die Deutschen es im Umgang miteinander nicht schafften, mussten wieder einmal andere herhalten. Wer ein Feindbild sucht, findet immer eines. Während im Westen sich allmählich Gleichgültigkeit breit machte, wurde im Osten das Gefühl der Unterlegenheit und der sozialen Benachteiligung größer, richteten sich Wut und Enttäuschung eines Teils der Bevölkerung zunehmend gegen hier lebende Ausländer, in Wohnheimen untergebrachte Asylanten. Die Orte, wo die Schandtaten geschahen, klingen heute noch wie Fanale: Rostock, Lichtenhagen, Hoyerswerda, Mölln usw.
Verstärkt wurde dieser Makel durch die lange Zeit unaufgeklärte Mordserie des Nationalsozialistischen Untergrunds (NSU), das gefährlichste rechtsextreme Terrornetzwerk seit 1945. Drahtzieher und Täter waren Uwe Mundlos, Uwe Böhnhardt und Beate Tschäpe, bekannt als Zwickauer Trio. Nachdem sich Mundlos und Böhnhardt, im Fadenkreuz der Fahndung, durch Selbsttötung der Strafjustiz entzogen hatten (sie hinterließen ein Bekennerschreiben), wurde Beate Tschäpe gefasst. Ihr wurde ab 2013 wegen Beteiligung an der Mordserie gegen Menschen mit ausländischer Herkunft am Oberlandesgericht München der Prozess gemacht. Es war in der jüngeren Geschichte Deutschlands eine der wichtigsten Gerichtsverhandlungen, durch den unsere Sicherheitsbehörden nach einer dreizehn Jahre währenden ergebnislosen Fahndung, ihrem nach und nach ans Licht kommenden Versagen, einen bleibenden Vertrauensverlust erlitten.
Wir Deutschen verstanden uns spätestens seit den 1960er Jahren als Weltmeister der Vergangenheitsbewältigung. Neben allen damit verbundenen Notwendigkeiten der Aufarbeitung, aber auch typisch deutschen Verkrampfungen, entwickelte sich bei uns eine inzwischen international geachtete „Erinnerungskultur“. Im Gegensatz dazu nahm nach der „Wende“, die auch eine epochale Zeitenwende war, das Interesse der Westdeutschen an den Bedingungen der Vergangenheit und den Lebensgeschichten der Ostdeutschen zunehmend ab. Dem entgegenzuwirken versuchte eine Vielzahl von Sach- und Erinnerungsbüchern, die jedoch wenig wahrgenommen und gelesen wurden.
Zu den wichtigsten gehören jene Publikationen, die sich mehr auf das Gemeinsame als auf das Trennende zwischen den alten und den neuen Bundesländern konzentrieren. Darunter ein Buch des Historikers und Publizisten Peter Bender. „Zweimal Deutschland. Eine ungeteilte Geschichte 1945-1990“, es hat die Qualität eines Standardwerks. Bender, ein Vordenker der Ostpolitik, kann als ehemaliger Vertrauter von Egon Bahr auch aus der erlebten Unmittelbarkeit des Zeitzeugen berichten. In „Zweimal Deutschland“ wird vor dem Hintergrund der wechselhaften Weltpolitik die Entwicklung beider deutschen Staaten im Zusammenhang behandelt, erläutert und analysiert. Über die Perspektiven von Ost und West hinaus, verbindet Bender die Geschichte der Politik mit dem, was sie durch gewaltsame Teilung und Trennung im Leben der Menschen konkret bedeutete. Das ist das Entscheidende. Es ist eine vorurteilsfreie und illusionslose Betrachtung, die zum Verständnis beitragen kann, wie wir Deutschen zu dem wurden, was wir heute sind.
In das Buch aufgenommen wurde ein bemerkenswerter Essay, den Peter Bender kurz vor seinem Tod unter dem Titel „Erinnern und Vergessen“ veröffentlichte, sein Vermächtnis. Darin hat er so gründlich wie wenige andere über den Umgang der Deutschen mit ihrer Geschichte nach 1945 und 1989 nachgedacht. Doch zu unpopulär sind anscheinend seine Überlegungen, denn es blieb ihnen bisher weitgehend die Beachtung versagt. Bender stellt ketzerisch in Frage, was bei uns allgemeine, unanfechtbare Überzeugung sei: „Um eine schlimme Vergangenheit zu ‚bewältigen’, muss man die Erinnerung daran ständig wach halten.“ Im Rückblick zeige sich jedoch, dass wir nicht immer gut damit gefahren sind.
Bender zweifelt die juristische Aufarbeitung der Stasiverbrechen nach der Einheit in ihrer forcierten Form an. Durch die Verurteilung einiger einzelner Täter seien die Hauptverantwortlichen am Ende zumeist davongekommen. Zu fragen sei - und das ist eine heikle, aber berechtigte Frage -, ob die Öffnung der Stasi-Akten den Deutschen geholfen oder eher geschadet habe: „Je größer der Abstand zu den erregten Jahren nach 1990 wird, desto mehr wachsen die Zweifel“, schreibt Bender. Unübersehbar sei die Zerstörung vieler menschlicher Beziehungen durch erwiesene Bespitzelung gewesen. Die große, auf immer beeindruckende Gemeinsamkeit, mit der die Ostdeutschen das SED-Regime stürzten, sei nachträglich durch die Stasi-Akten vergiftet worden. „Mit ihren Akten nahm die Stasi Rache und höhlte die Solidarität aus.“
Mit diesen und weiteren Überlegungen hat Peter Bender uns einen Anstoß gegeben, einen brisanten Diskussionsstoff hinterlassen. Er warnt vor der Verbissenheit, mit der die Probleme bei uns oft angepackt würden. Das Erinnern sei zwar zu allen Zeiten unentbehrlich gewesen, ohne historisches Gedächtnis lebe schließlich kein Gemeinwesen. Aber wenn Menschen sich versöhnen und gemeinsam weiterkommen wollen, müssten vergangene Schrecklichkeiten auch einmal beschwiegen, verdrängt oder gar vergessen werden können. Schon im alltäglichen Umgang gelte: Wenn zwei sich nach großem Streit wieder vertragen sollen, dürfen sie nicht dauernd davon reden, was sie sich einander angetan hätten.
Der eine Generation jüngere, 1968 in der DDR geborene Roman Grafe, sieht das in seinem Sachbuch „Die Grenze durch Deutschland. Eine Chronik von 1945 bis 1990“ ganz anders. Er ist für eine Aufarbeitung der SED-Diktatur ohne Wenn und Aber, ohne Beschönigung, Beschwichtigung und Nachsicht. Als Herausgeber der Anthologie „Die Schuld der Mitläufer“ lud er bekannte Autoren und unbekannte Bürger auf, über den Alltag in der DDR, über Anpassung, Verweigerung und Widerstand zu berichten. Ein unbequemes, aber notwendiges Unterfangen, in dem das Selbstverständnis der Ostdeutschen deutlich wird.
Will man miteinander auskommen, friedlich zusammenleben, ist es ratsam, eine Sache einmal von verschiedenen Seiten zu betrachten, öfters mal die Perspektive zu wechseln. Einen maßgeblichen Beitrag zu einer solchen Einstellung und Überzeugung leistet die Autorin Ines Geipel mit ihrem Bericht „Generation Mauer“. Es ist keine weitere Aufrechnungs- oder Abrechnungsliteratur, sondern erzählte DDR-Geschichte entlang der Lebenswege einiger Vertreterinnen und Vertreter ihrer Generation von Jüngeren. Das macht die Stärke dieses Buches aus. Es geht um die mittlere Altersgruppe, von der bislang nur wenig bekannt ist, für die das Jahr 1989 Dreh- und Angelpunkt im Leben war, der große Glücksfall, das Unverhoffte.
Es geht um diejenigen, welche im System Honecker groß geworden sind und als gerade Erwachsene ihre Welt zusammenbrechen und eine neue entstehen sahen. „Es ist eine Generation, die im Schatten der Mauer groß wird, die mehrheitlich in die Indoktrination hineinläuft und die dann mehrheitlich entscheidet, zu gehen“, schreibt Ines Geipel. Beides, das Ende des Systems und die Entscheidung dieser Generation, sei gerade so verlaufen wie zwei gut abgestimmte Synchronschwimmer. Vielen aus ihrer Generation sei der Neubeginn in Freiheit gelungen. „Sie sind davon gekommen. Sie sind angekommen in der Geschichte“. Die Autorin weiß, wovon sie spricht. Die 1960 geborene ehemalige Weltklasse-Sprinterin floh 1989 nach ihrem Studium der Germanistik von Jena über Ungarn nach Westdeutschland, wo sie in Darmstadt Philosophie und Soziologie studierte. Sie veröffentlichte zahlreiche Bücher, darunter den Roman „Das Heimspiel“. Als Betroffene war Ines Geipel im Jahre 2000 Nebenklägerin gegen die Drahtzieher des DDR-Zwangsdopings. Ihr Buch „Verlorene Spiele“ trug wesentlich bei zur Einrichtung eines Entschädigungs-Fonds für DDR-Dopinggeschädigte durch die Bundesregierung. Im Zuge dieser Aufklärung gab Ines Geipel 2005 ihren Staffelweltrekord zurück, da er unter unfreiwilliger Einbindung ins DDR-Zwangsdoping zustande gekommen war. „Wir sind noch nicht dran mit der großen Bilanz“, meint die Autorin, „es ist noch ein bisschen Zeit zum großen Lebensresümee.“ War ursprünglich ihre Wut als Betroffene ein Antrieb zur Aufarbeitung gewesen, geht es ihr jetzt nicht mehr um Vorwürfe, sondern um das Schildern von Lebensgeschichten, die über ihre eigene Biographie hinausgehen und das Spektrum erweitern.
Es ist durch teilweise enttäuschende Lebensverhältnisse im Osten zu einer Verniedlichung der DDR, einer Bagatellisierung ihrer Verhältnisse gekommen. Die nachhaltigen Auswirkungen dieser Diktatur auf die Herzen und Seelen der Menschen trat dabei in den Hintergrund. Dreist und selbstbewusst spielten sich ehemalige Stasi-Mitarbeiter als Opfer auf. Das war auch ein Anlass für Roman Grafe, in seinem Buch unter dem Titel „Anpassung oder Widerstehen“ zurückzublicken in die damaligen Verhältnisse. Mit Aussagen von Zeitzeugen beleuchtet er „die Verklärung der SED-Diktatur, das fehlende Grundwissen der Nachgeborenen, die unerhörten Geschichten vom großen Mut kleiner Leute“. Der Autor und Filmemacher meint, dass die Mehrheit der DDR-Bürger sich mehr anpasste, als sie musste, dass man kein Held zu sein brauchte, um in der DDR zumindest passiven Widerstand zu leisten. Sie hätten es damit den Herrschenden zu bequem gemacht.
Zu den Prominenten, die sich in dem Buch äußern, gehört der Liedermacher und ehemalige DDR-Dissident Wolf Biermann. Ihm widerstrebt die Fragestellung des Herausgebers nach „Anpassung oder Widerstehen“. Er sieht rückblickend ein „buntes Grau“, denn „die meisten lebendigen Menschen in der DDR haben nämlich immer beides zugleich gemacht: sich angepasst und widerstanden“. Erst mit der Zeit trat erschreckend zu Tage, wie viel nazistische Gesinnung, über Generationen hinweg, hinter dem vermeintlichen antifaschistischen Schutzwall geschwelt hatte. Und ans Licht gekommen ist, dass über sechstausend westdeutsche Unternehmen einst heimliche Geschäfte mit der DDR tätigten, dass an der Produktion in Ostdeutschland bis zu fünfzigtausend Gefängnisinsassen, darunter auch viele politische Gefangene, beteiligt waren.
Obwohl Roman Grafes Buch vor allem eine Anerkennung und Forum für die Aufrechten, Unangepassten und Verfolgten sein soll, trägt es durch unterschiedlichste Alltagsepisoden und Lebenszeugnisse auch zu einem differenzierteren, umfassenderen Bild des Alltagslebens in der DDR bei. In seinen gesammelten Aussagen von Bewohnern des ehemaligen Grenzgebiets wird deutlich, wie diese an der unwürdigen innerdeutschen Grenze „mit ihrem Todesstreifen“ lebten, sich damit arrangierten oder sich dagegen auflehnten. Und was nach dem Mauerfall aus Tätern, Opfern und Mitläufern wurde, wie Flüchtlinge, Ausgesiedelte, Dortgebliebene, Grenzsoldaten und Offiziere ihr Tun und Lassen reflektierten oder verklärten. Gerade an dieser Nahtstelle des Kalten Krieges dem Alltagsleben Einzelner nachzuspüren, macht das Ausmaß der Monstrosität und Unmenschlichkeit der einstigen Grenze, die durch unser Land verlief, in aller Schärfe klar.
Doch bleibt die Grenze zwischen Tätern und Opfern in vielen Fällen, wie das schon immer war, unscharf, verschwommen. Vieles wird unaufgeklärt bleiben. Und wenn man sich an den Historiker Peter Bender hält, sollte auch nicht an allen Stellen auf ewig nachgebohrt werden.
Vielleicht werden einmal spätere Generationen alles klarer sehen und nachfragen, wie das eigentlich war mit ihren Vorfahren im geteilten Deutschland und wie sie nach dem historischen Glücksfall der Wiedervereinigung miteinander umgegangen sind. Noch ist ein Ende der Mühen beim Durchschreiten der Ebene nicht in Sicht. Und so gehen wir weiter und weiter, nimmt alles seinen weiteren Gang.