Atempause
Autor: | Konrad Pauli |
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Erscheinungsjahr: | 2020 |
Genre: | Prosaband |
Verlag: | Edition Hartmann/Autorinnenverlag Bern |
Gelesen von Klaus Isele
"Atempause" ist doppelsinnig gemeint. Es deutet an, worin es in diesem Prosaband gehen wird. Und es dokumentiert gleichzeitig, dass auch der Autor eine kleine Atem- sprich Schreibpause eingelegt hat, bis er sein neues Buch publizieren konnte. Konrad Pauli erzählt darin viele kleine Geschichten über sich und andere Zeitgenossen. Szenen aus dem Lebensalltag, wie wir sie alle kennen und schon erlebt haben (oder auch noch nicht kennen) und Szenen aus dem "Arbeitsalltag" eines Schreibenden. Jede Leserin, jeder Leser möge für sich selbst entscheiden, welche der geschilderten Szenen sie/ihn mehr ansprechen mögen. "Diese Momentaufnahmen des Alltags kümmern sich nicht um drohenden Zeitverlust. Vielmehr lobt der Autor die Kunst warten zu können und nicht alles auf einmal erstreben zu wollen", wird Beatrice Eichmann-Leutenegger auf der Umschlagrückseite zitiert.
Weil das Buch keine durchgängige Geschichte erzählt, sondern eher eine Aneinanderreihung von Textschnipseln darstellt, ist es schwierig aufzuzählen, worum es darin geht. Um vieles natürlich, um Gegenwärtiges und Vergangenes, um Erreichtes und Nicht-Erreichtes, um das Dahinfließen der Zeit und was dieser Prozess mit einem machen kann. Wie nutzt man seine noch verbleibende Lebenszeit? Und hat man die Lebenszeit, die man nicht mehr zurückholen kann, intensiv genug genutzt? Der Autor formuliert es auf der ersten Seite so: "So sieht das Leben aus nach und vor etwas. Man ist mittendrin und hoffentlich nicht beiseit. Denn da wartet die Möglichkeit des Weiterfahrens – ob im Altvertrauten oder ungeahnt Neuen ist vorerst einerlei." Und der letzte Satz des Buches lautet: "Im Schatten sehe ich wieder klar, doch ich will das Weiterfahren nicht auffrischen – es ist genug. Vorläufig." Dem braucht nichts hinzugefügt werden...
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