Vom Gebrauch der Wünsche

Autor:Lydia Mischkulnig
Erscheinungsjahr:2014
Verlag:Hay­mon


Besprochen von Markus Bundi
In einem Altenheim wird ein kleiner Junge in Mädchenkleider gesteckt, um den Wünschen eines gut betuchten Greises zu entsprechen. Der Alte bezahlt auch eine junge Frau, um mit ihr Tango zu tanzen. Jahrzehnte später begegnen sich der Junge von einst und die Tänzerin wieder, beide geprägt, versehrt – und sie werden zu einem skurrilen Paar. Was den Roman »Vom Gebrauch der Wünsche« der österreichischen Schriftstellerin Lydia Mischkulnig so lesenswert macht, ist die Beklemmung, die der Leser mit dieser Kindheitsgeschichte erfährt, sind die Verheerungen, die ein Leben bereithält, ist vor allem aber die in Sprache umgesetzte Sinnlichkeit, so ergreifend, so verführend wie ein gelungener, für Momente die Zeit aufhebender Tango.