Ankommen in Laufenburg

Autor:Markus Manfred Jung
Erscheinungsjahr:2019
Genre:Prosaband
Verlag:Drey-Verlag


Gelesen von Klaus Isele
Manches Mal habe ich mich über Autorinnen und Autoren geärgert, denen man ein gut finanziertes Aufenthaltsstipendium geschenkt hatte, verbunden mit der Bitte, während ihres Aufenthalts etwas über ihren Schreibort auf Zeit zu verfassen – dies aber kaum oder nur lieblos-schnöde taten. Das Geld kann man gierig einstecken, aber nur eine schäbige Gegenleistung erbringen… welch jämmerliche Schreiberlinge, dachte ich dann.
Nicht so Markus Manfred Jung in seinem Buch „Ankommen in Laufenburg“. Im Frühjahr 2019 hielt er sich als Burgschreiber für 13 Wochen in beiden Laufenburg auf: dem schweizerischen und dem deutschen. Er näherte sich den beiden Städten mit dem Auto, dem Fahrrad, zu Fuß, mit dem Kajak oder der Bahn. Er führte zahllose kürzere und längere Gespräche mit den Einwohnern, erwanderte sich die Umgebung in einem Umkreis von 10-15 km, besuchte sehenswerte Bauwerke, tauchte in die reiche Geschichte der beiden Orte ein, beschäftigte sich aber genauso mit der Gegenwart und den Problemen, die beide Städte gegenwärtig haben. Entstanden ist dabei ein umfassendes Porträt der Rheinstädte, das in Buchform vorliegt. Es enthält essayistische Texte, Mundarterzählungen, Gedichte auf Hochdeutsch und auf Alemannisch sowie einen Theatertext über Laufenburg während des Dreißigjährigen Krieges. Das Thema „Ankommen“ war von den Stiftern des Schreibstipendiums vorgegeben worden.
Die Texte in diesem Buch sind von so hervorragender Qualität, dass sich die beiden Laufenburg glücklich schätzen können, mit so viel Sympathie und kluger Neugierde porträtiert worden zu sein.
Man sollte es Schülern, Jubilaren und Neubürgern schenken. Und auch allen anderen in und um Laufenburg herum sei es wärmstens zur Lektüre empfohlen.